TACTICA 2023 – Präsentationen (Teil 1)

Nach unserem ersten Teaser gibt es heute den zweiten Schwung Fotos der TACTICA 2023 und auch ein paar Worte zu den einzelnen Präsentationen. Einige Spielplatten sind in diesem Bericht noch nicht erwähnt, diese werden aber natürlich in den nächsten Tagen noch einmal gesondert gewürdigt:

The Big Bang

Für das sehr ungewöhnlichen Thema Hooligan Auseinandersetzungen in England der 70er Jahre gibt es doch tatsächlich auch ein TableTop-Regelwerk mit dem Namen AGGRO: 70’s Football Skirmish Rules sowie passende Figuren von Ainsty Castings. Nachdem Mario, Christian und Björn bereits im Jahr 2018 „Aufruhr in Portsmouth“ und 2019 „Streaker´s Run“ präsentierten, gab es 2023 den „Big Bang“: „Im Stadion haben die Ordner viel zu tun, während eines laufenden Matches, einen Flitzer wieder einzufangen. Auf den Straßen eskalieren derweil harte Auseinandersetzungen zweier rivalisierender Hooligan Gruppen“. Die Spielplatte und die Figuren sind einfach nur genial und in diesem Jahr sogar alles mit Bengalo-Lichteffekten und schöner Stadion-Soundkulisse. OleOleOleOle …you never walk alone.

Rohan Außenposten

Der Tabletop Nord e.V. aus Hamburg präsentierte den „Rohan Außenposten“ für Einsteigerspiele ins „Herr der Ringe“ – Tabletop-Universum. Ich war extrem positiv überrascht, diese sehr sympathischen TACTICA-Newbies kennenzulernen. Die Rohan-Spieleplatte war sehr beeindruckend und dass Fabian und Byron auch noch einen TableTop Club in Hamburg aus dem Boden gestampft haben, hat mich sehr gefreut. Die Jungs spielen dort nicht nur „Herr der Ringe“, sondern auch Star Wars Armada,  A Song of Ice and Fire Tabletop, Warhammer 40k und Freebooter’s Fate. Ich habe mir fest vorgenommen, da mal vorbeizuschauen. Wer ebenfalls Interesse hat, hier die Homepage zum Club: https://tabletop-nord.de/

Rangers of Shadow Deep

Der Autor von Frostgrave, Joseph A. McCullough, hatte bereits Ende 2018 ein neues System mit Namen Rangers of Shadow Deep auf dem Markt gebracht. Mittlerweile ist auch eine deutsche Version auf dem Markt. Das Schöne an diesem System ist, dass das Ganze allein oder kooperativ gespielt werden kann. Das heißt, der oder die Spieler treten gemeinsam gegen die „KI“ an, wobei viele Anleihen am Regelwerk Frostgrave gemacht werden. Eric, Alexander, Mike, Richard und Dennis (MSP e.v. Märkische Schlachtfelder) dachten sich, so ein Regelwerk verdient eine imposante Spielplatte. Gesagt, getan. Diese vom Meer umtobte Felseninsel ist ein echter Hingucker und ein Leckerbissen für jeden Modellbaufan. Das Heißluftballon-Piratenschiff mit Dampfmaschinenbetrieb hatte sogar eine maschinelle Dampfentwicklung eingebaut (die aber aufgrund des Rauchmelders über der Spielplatte ausgeschaltet blieb).  Es gab außerdem noch Lichteffekte und auch die Bemalung war vom Allerfeinstem. Eins plus mit Sternchen!

Marengo 1800

Und wieder einmal waren Dirk und Karl-Heinrich mit wahren Napoleonischen Heerscharen und dem Regelwerk „Black Powder“ unter dem Arm von Berlin nach Hamburg zur TACTICA gereist. In diesem Jahr ging es in die Anfangsjahre der Napoleonischen Epoche, nach Marengo. Hier in Norditalien wurde am 14. Juni 1800 nicht nur eine Schlacht geschlagen, sondern auch der kulinarische Klassiker „Huhn Marengo“ kreiert. Napoleon war außerdem so begeistert von seinem Sieg über die Österreicher, dass er auch noch sein Pferd Marengo nannte. Es wurde als schnell, geschickt, mutig und vor allem schussfest beschrieben, denn das arme Pferd wurde ganze achtmal in der Schlacht verwundet! Noch heute kann man sein Skelett in London im National Army Museum bewundern. Die Platte war in meinen Augen die bisher beste der beiden Berliner.

Sturm auf Harrenhall

Die Frankfurter Partisanen (die mittlerweile nicht mehr in Frankfurt beheimatet sind) sind einige der „First Born“ wie ich sie nenne, also TACTICA-Teilnehmer der ersten Stunde. Die Jungs sind eigentlich seit Jahren auf das Thema Napoleonische Kriege eingeschworen, aber sie können auch Fantasy. Das stellten sie mit dem Sturm auf Harrenhall unter Beweis, wo der Mountain und Vargo Hoat aufeinandertrafen. Gespielt wurde natürlich mit den coolen “A Song of Ice and Fire Tabletop” – Regeln und den passenden Figuren. Mit der der Festungsruine von Harrenhall auf der Spielplatte haben die Jungs außerdem gezeigt, wo der Modellbau-Hammer hängt! Hut ab!

AvG – Aliens vs. Glücksbärchies RELOADED

Die Jungs und Mädels von der Red LionCon (Maike, Elisabeth, Stephan und Gunnar) präsentieren wieder einmal ihr kooperatives Spiel „Aliens gegen Glücksbärchies“. Die Spieler mussten unter Zeitdruck ihre Missionsziele erreichen und dabei zusammenarbeiten, um die Fähigkeiten ihrer Spielfiguren optimal zu nutzen. An dieser Stelle möchte ich noch einmal auf die Red Lion Con am 25. und 26. März 2023 hinweisen. Neben der TACTICA ein weiterer Wargaming-Leuchtturm im Norden von Deutschland. Hier findet ihr alle Infos zur Veranstaltung: https://redlioncon.de/

Das Teehaus im Nebelwald

Leider konnte ich aus Zeitmangel hier keine guten Fotos schießen und habe mich deshalb einfach bei den Bildern der Präsentatoren bedient. Der Idee von Samurai meets Horror sowie der sehr schönen Spielplatte hätte ich gern mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Für diese Präsentation wurden die mittlerweile sehr beliebten „Silver Bayonet“ Regeln verwendet. Ein gutes Beispiel dafür, dass sich viele Skirmish-Regelwerke auch für andere Epochen und Genres zweckentfremden lassen. Das wäre natürlich auch etwas für meine vielen Samurai-Settings und Spielplatten und „Silver Bayonet“ habe ich eh auf meiner To-Do-Liste. Danke für diese Idee Philipp und Hans (Tabletopclub Rhein Main)!

Lost in Space (Hulk)

Diese „Lost in Space“ Spielplatte war bemaltechnisch vom Feinsten. Das Ganze war ein Horror-Survival Skirmish Spiel auf Basis der aktuellen Necromunda Regeln. Nicht ganz mein Genre, aber von der Machart sehr beeindruckend. Auch das Setting liest sich vielversprechend: „Nach 500 Jahre ist das gigantische Wrack genannt „Animabus Maledictis“ wieder aus dem Warp-Raum erschienen und seine Ankunft war schon immer ein Omen für kosmischen Horror & blutigen Konflikt. Schon sammeln gierige Plünderer-Gangs ihre Kräfte, um sich in die verfluchten Tiefen der zusammengepressten Masse an Raumschiff-Wracks zu wagen.“

What the builder left behind…

Ich muss gestehen, auf den ersten Blick konnte ich mit dieser vielfarbigen Spielplatte von Christoph und Markus so gar nichts anfangen. Ich habe also noch einmal in der Spielbeschreibung gestöbert und bin nun doch sehr interessiert. Die Spielplatte basiert auf dem Regelwerk „The Drowned Earth“ von James Baldwin. Das Ganze ist ein Skirmish-Regelwerk, in dem Helden und Schurken sich Gefahren der Wildnis aussetzen müssen, um Reichtümer und uralte Technologie zu erlangen! Das Regelwerk soll eine filmische Erzählstruktur abbilden, was sich schon mal gut anhört. Weiß man dann noch, in welchem Kosmos sich die Spielplatte befindet, macht plötzlich alles Sinn. Die Welt von „The Drowned Earth“ spielt auf dem Kontinent Ulaya und ist tropisch, also voller Dschungel und Sümpfe. Einst war die Welt Heimat einer großen, futuristischen Zivilisation. Ihre Städte umspannten den Globus, und sie begannen, das Sonnensystem zu erobern. Eine schreckliche Katastrophe beendete diese Zivilisation. Jahrhundertelang eroberte die Natur die Erde zurück, prähistorische Monster beherrschten die Wildnis, während die Überlebenden der als „Das Ereignis“ bekannten Katastrophe ums Überleben kämpften. Jetzt ist eine neue Zeit angebrochen. Der zerbrechliche Schimmer der Zivilisation hat begonnen zu leuchten, und der Kampf ist darüber entbrannt, wer das Wissen kontrollieren wird, welches in den Ruinen der antiken Welt verborgen ist. …klingt spannend!

Stalingrad 1942

Das dynamische Duo Björn und Sven war in diesem Jahr mit Stalingrad 1942 am Start. Wie schon im letzten Jahr wurde mit 1/72 Figuren und dem Regelwerk Battlegroup gespielt. Die schöne Spielplatte hatten Björn und ich schon einmal vor Jahren für einen TST gebastelt, nun wurde alles noch einmal überarbeitet und hübsch-hässlich gemacht …Stalingrad-Style halt. Schon die Spielbeschreibung klingt nach einer filmreifen Präsentation: „Die Wehrmacht versucht mit allen Mitteln, die Stadt zu erobern. In unermüdlichen Angriffen, die von enormen Verlusten begleitet werden, versucht sie die Wolga zu erreichen. Die Stadt schmiegt sich 35 km lang, von Nord nach Süd, an den Fluss. Das Ziel ist es, die Nachschubrouten, die diesen Strom hinaufziehen, abzuschneiden. Die Stadt hat also eine gewisse strategische Bedeutung. Je länger die Schlacht dauert desto brutaler und rücksichtsloser werden die Kämpfe geführt. Jeder Meter wird umkämpft. Es erweckt den Anschein, dass Stalingrad inzwischen nur das Prestigeobjekt zweier Diktatoren ist, für die ein Menschenleben nichts zählt“. Ich warte zwar noch auf die Zusammenfassung in der Wochenschau, aber ich bin sicher, dass hier einige Würfel heißgerollt sind und so manches Maßband vor Aufregung zusammengezuckt ist. Männer ich bin stolz auf euch!

God of Monsters

Irgendwie hatte ich diesen Knaller von Udo und Markus vorab gar nicht auf dem Schirm. „Große Viecher kämpfen gegeneinander in einem eigenen Spielsystem“, so die Ankündigung. Aber das Gezeigte hatte dann doch eher gigantische Dimensionen. Hier waren sie also, meine „Helden“ der Kindheit! Godzilla, Gamera, Jiggar und Co. Ich mochte vor allem die tollen, völlig sinnfreien deutschen Filmtitel der 70er, wie „Gamera gegen Jiggar – Frankensteins Dämon bedroht die Welt“. Das Film-Genre „japanische Monster“, eine Entwicklung aus der Angst vor „Der Bombe“, ist bis heute nicht totzukriegen. Die Spielplatte war echt innovativ und in großen Teilen in mühsamer Kleinarbeit im 3D-Drucker entstanden, so übrigens auch die meisten Monster. Klasse auch das riesige Hintergrund-Poster mit der Kulisse von Tokio. Ōkina eigakan, wie der Japaner sagt (Ganz großes Kino)!

Gobopallooza

Im 41. Jahrtausend in einer Mekboy Garage… Aufgrund des Klimawandels auf Planet zx3578 ist das Pilzwachstum betroffen. Die Snotlings wachsen nicht mehr! Auch wenn die Kämpfe unter ihnen an Gewalttätigkeit zunehmen, wird keiner zu einem „normalen“ Ork. Es sind einfach zu viele und so bricht das reine Chaos aus. WHAAAAAGADAGADU! Die Spieler übernahmen bei dieser knallbunten und echt orkigen Präsentation die Kontrolle über eine Bande Snotlings und versuchten, sich einen Platz an der Tafel zu ergattern, um so irgendwann doch mal ein vernünftiger Ork zu werden. Dabei musste nicht nur Muskelkraft, sondern auch Gehirnschmalz genutzt werden, um am Ende das Ziel zu erreichen… oder zumindest zu überleben. Neben der sensationellen Spielplatte hatte der „Friesenhammer“ (Jan Peter, Andreas und Stefan) mal wieder jede Menge Technik in der Platte verbaut und so drehte und rotierte da einiges …und es gab sogar eine Seifenblasenmaschine. Echt abgefahren!

Die Nacht des pelzigen Todes

Logo, hinter so einem Präsentationstitel erwartet man natürlich Werwölfe. Falsch gedacht! Es geht hier um reinstes Star Wars der ersten Generation. …vor langer Zeit, in einer Galaxie, weit, weit entfernt… (du solltest jetzt ganz automatisch die Fanfare des Opening Themes von Star Wars hören oder du bist unwürdig und die Macht ist nicht mit dir!). Mit dem brandneuem Spielsystem „02 Hundred Hours“ von Grey for Now und aus der Feder von Graham Davey, hat Gunnar das Original-Setting (2. Weltkrieg) in eine andere Galaxie katapultiert. Auf dem kleinen Mond Endor hat das Imperium einen Schildgenerator errichtet. Aber wie lange noch? Durch die Nacht schleicht eine Gruppe mutiger Ewoks. Die Spielplatte war erste Sahne (ich liebe die selbstbastelten Dschungelblätter) und das komplette Spielzubehör wurde auch gleich noch Star-Wars-mäßig neugestaltet. Gunnar ist halte Perfektionist und Experte in Sachen Modellbau. Die Macht stark in ihm ist.

Fox hunting – Get Rommel

Der dänische Club Tinsoldaten Aalborg (echte sympathische Northmen!) war auch wieder mit dabei und präsentierte ebenfalls ein Szenario nach den neuen „02 Hundred Hours“ Regeln (ich habe mir das schicke Regelwerk übrigens auch gekauft). Das Szenario ist einfach mega-cool …Rommel inspiziert den Atlantikwall in Dänemark. Und ja, historisch gesehen war er tatsächlich in Dänemark. Eines Nachts, als er in einem Hotel übernachtet, versucht eine SAS-Einheit ihn gefangen zu nehmen (Ok, das ist jetzt nicht so ganz historisch korrekt). Gleichzeitig will ihn aber auch eine kommunistische Widerstandseinheit kidnappen (jepp, auch nicht so richtig historisch). Es kommt zu einem Kopf an Kopf Rennen dieser beiden Einsatztruppen. Das Ganze war nicht nur ein sehr schönes Szenario, auch die Spielplatte hatte das richtige Flair, also Nordseeküste mit allem Drum und Dran. MEGA!

Shopping Mall

Die Mädels und Jungs von Gravity Bay präsentierten mal wieder ihr Spiel RAPTURE in der Shopping Mall. Die Platte hat alles zu bieten, was das Modellbauer-Herz höherschlagen lässt, inklusive coole 80er Jahre Neon-Beleuchtung. Jeder der Räume und Läden sowie das Foyer und der Eingang sind nur so vollgestopft mit liebevollen Details. Auch die typische Spielhalle mit den Acarde-Games der „goldene Jahre“ findet man.  Immer wieder kann man etwas Neues entdecken und auch das Spielsystem und das Szenario haben es in sich. Wer mehr zu diesem Regelwerk und den Figuren wissen möchte, kann sich hier informieren: https://gravity-bay.com/de/index.html

Tobruk 1941

Auf 3,60 Metern Länge präsentieren Jörg Schilling (der deutsche Meister des Zinnfiguren-Formenbaus) und seine Freunde Frank, Michael, Alex, Dieter und Thorben ihr TACTICA-Erstlingswerk. Mit dem Regelwerk Bolt Action und 28 mm Figuren ging es nach Nordafrika. Hier wurde Tobruk, die letzte Bastion der Briten in Libyen nach Rommels Vormarsch 1941, verteidigt. Die Platte war sehr eindrucksvoll und mit unzähligen Figuren, Fahrzeugen und Geländestücken versehen. Ungewöhnlich fand ich die quadratischen Module, die in die Spielplatte eingelassen waren. So konnten einige Geländeteile, wie eine Flak-Stellung oder ein Bunker, individuell ausgetauscht werden. Coole Idee Jungs! Mein Favorit war der Hafen mit den Anlagen und dem großen Lagerhaus dahinter. Großartige Präsentation!

Auf dem Weg nach Paris / Wolfsnacht

Das deutsche Wargaming-Urgestein, die ehrenwerten Gentlemen vom THS (Bernhard, Michael, Sebastian, Axel, Heinz-Dieter und Georg (ich hoffe, ich habe niemanden vergessen?)) präsentierten zwei Szenarien mit den „Shakos & Bayonets“ – Regeln, die während des Winterfeldzuges 1813 in Russland spielten. „Napoleon hat es nicht leicht… Wir schreiben den 6. Dezember 1812. Nach dem Übergang über die Beresina verlässt Napoleon die Grande Armee und flieht mit kleiner Eskorte Richtung Paris. In dem fiktiven Szenario versuchte ein Kosakentrupp den Kaiser zu stellen“. Ein Markenzeichen des THS sind sehr große Spieltische mit extrem gutem Gelände und wunderschönen Figuren. Und wieder einmal wurde die Besucher der TACTICA nicht enttäuscht. Eine traumhafte Winterlandschaft aus Eis und Schnee, verschneite russische Dörfer und ein Segler, der im eisigen Hafen vertäut vor Anker lag. Was willste mehr? Schon beim Anblick der Platte wollte man am liebsten Handschuhe und Pudelmütze aufziehen. Chapeau meine Herren!

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